Ehe und Familie - Konvention oder Sonderfall? Ursachen, Probleme und Perspektiven des Wandels der Lebensformen
Marriage and family - convention or special case? Causes, problems and prospects relating to the change in ways of life
Keywords:
Einstellungsforschung; Familiengründung; Erwerbstätigkeit; Heirat; Ehescheidung; Kind; Ehe; Lebensweise; ökonomische Faktoren; Familie; allein erziehender Elternteil; sozialer Wandel; Einkommen; Autonomie; FamiliensoziologieAbstract
Die Ehe habe ihre Plausibilität verloren, heisst es heute. Man bindet sich, wenn und weil man diesen Anspruch für sich akzeptiert. Man bindet sich nicht, wenn man meint, einem Kind oder seinem Partner/ seiner Partnerin nicht genügen zu können. Sexualität und Fortpflanzung, Paarbeziehung und Elternschaft sind auseinandergetreten. Ökonomische Motive sollen die Familienbildung, aber nicht mehr die Heirat und Ehe leiten. Der Beitrag greift aktuelle Ansätze auf, die sinkende Heiratsneigung, Aufschub der Familiengründung, Verzicht auf Kinder oder Scheidung vor dem Hintergrund einer gestiegenen individuellen Autonomie gegenüber von aussen gesetzten Normen und eines gestiegenen Anspruchs an zwischenmenschliche Beziehungen zum Partner/ zur Partnerin oder zum Kind diskutieren. Er erweitert diese Ansätze durch den Hinweis, dass die fortschreitende vertikale Differenzierung von Einkommen und Erwerbschancen Ehe und Familie für eine wachsende Zahl junger Menschen zum knappen, aber wichtigen Gut wechselseitiger Unterstützung werden lässt.