Relative Einkommensarmut bei Kindern in Deutschland

Relative income poverty among children in Germany

Authors

  • Stefan Weick

Abstract

Auf der Basis der Daten des Sozio-ökonomischen Panels wird in diesem Beitrag relative Einkommensarmut in den alten und neuen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland bei Kindern unter 18 Jahren untersucht. Für die alten Bundesländer zeigt sich seit 1984, anders als es Ergebnisse der Sozialhilfestatistik vermuten lassen, keine Tendenz zu einer erheblichen Zunahme des Anteils von Kindern in einkommensarmen Haushalten. Allerdings ist in den neunziger Jahren bei Kindern mit ausländischem Haushaltsvorstand eine Zunahme des Anteils in relativer Einkommensarmut und auch ein Absinken der relativen Einkommensposition zu erkennen. In den neuen Bundesländern hat sich mit der Erhöhung des Einkommensniveaus im Transformationsprozeß auch der Bevölkerungsanteil unter der 50 v.H.-Einkommensschwelle deutlich erhöht, insbesondere bei Kindern. Die Analyse individueller Längsschnitte zeigt, daß das Absinken in Einkommensarmut meist kein Zustand ist, sondern eher eine Phase im Lebensverlauf. Bei Kindern ist diese Phase allerdings langandauernder als bei Volljährigen. Zeiten der Armut gehen mit erheblichen Verlusten beim Haushaltseinkommen einher und resultieren nicht nur aus geringen Einkommensschwankungen. Während das Armutsrisiko bei Vielkindfamilien im Zeitverlauf gesunken ist, ist es bei Kindern in Alleinerziehendenhaushalten auch Mitte der neunziger Jahre unverändert hoch.

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Published

1998-09-01

How to Cite

Weick, S. (1998). Relative Einkommensarmut bei Kindern in Deutschland: Relative income poverty among children in Germany . Journal of Family Research, 10(2), p. 75–102. Retrieved from https://ubp.uni-bamberg.de/jfr/index.php/jfr/article/view/539

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