@article{Kraus_Sauer_Wenzel_2019, title={Together or apart? Spousal migration and reunification practices of recent refugees to Germany: Zusammen oder getrennt? Paarspezifische Migrations- und Familiennachzugspraktiken von neu angekommenen Geflüchteten in Deutschland}, volume={31}, url={https://ubp.uni-bamberg.de/jfr/index.php/jfr/article/view/314}, DOI={10.3224/zff.v31i3.04}, abstractNote={<p>This study examines migration and reunification processes among recent male and female refugees from Afghanistan, Iraq, and Syria in Germany. Specifically, we analyse different types of spousal migration practices (joint arrival versus arriving alone) and the probability of reunification with the left-behind partner after one year of geographic separation, and to what extent this is shaped by socio-economic conditions, children, family networks, and the legal situation of married men and women. Using data from the first and second wave of the IAB-BAMF-SOEP Survey of Refugees, collected in 2016 and 2017 in Germany, and applying logistic regression models, we disentangle the heterogeneity of refugees’ migration processes. The results show that couples with minor children are more likely to migrate together compared to childless couples or those with adult children only, and that men and women’s solo migration is associated with the presence of other family members at the destination country. The probability of reunifying with the left-behind partner after one year of separation mainly depends, again, on family networks, with differential effects for men and women. Furthermore, male first-movers’ legal status in Germany is important for a quick reunification with their wives. Our research shows that forced migration in the here studied geographic context is a gendered process and that several characteristics of male migration do not apply to women. Furthermore, conventional explanations for economically motivated migration decisions and patterns must be adapted to the case of forced migration.</p> <p><strong>Zusammenfassung</strong></p> <p>Die vorliegende Studie untersucht Migrations- und Familiennachzugsprozesse verheirateter Männer und Frauen aus Afghanistan, Irak und Syrien in Deutschland. Konkret analysieren wir verschiedene Formen paarspezifischer Migrationspraktiken (gemeinsame versus getrennte Ankunft) und die Wahrscheinlichkeit des Familiennachzugs der im Ausland verbliebenen Partner*in innerhalb eines Jahres und inwieweit diese auf sozioökonomische Bedingungen, die Existenz und Anzahl von Kindern, Familiennetzwerke sowie die rechtliche Situation von verheirateten Männern und Frauen zurückzuführen sind. Auf Basis der Daten der ersten und zweiten Welle der Geflüchtetenstichprobe des Sozio-oekonomischen Panels (IABBAMF-SOEP), die 2016 und 2017 in Deutschland erhoben wurden, untersuchen wir die Heterogenität der Migrationsprozesse von Geflüchteten. Die Ergebnisse der logistischen Regressionsmodelle zeigen, dass die Chance einer gemeinsamen Migration für Paare mit minderjährigen Kindern – im Vergleich zu kinderlosen Paaren und Paaren mit nur erwachsenen Kindern – steigt, und dass die Alleinmigration von Frauen und Männern mit der Anwesenheit des erweiterten Familiennetzwerkes am Zielort verbunden ist. Die Wiedervereinigung mit dem/r im Ausland verbliebenen Partner*in hängt ebenfalls von familiären Netzwerken am Zielort ab, allerdings mit unterschiedlichen Effekten für Männer und Frauen. Außerdem ist für einen schnellen Familiennachzug von im Ausland verbliebenen Frauen der rechtliche Status von ihren zuerst migrierten Männern wichtig. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Fluchtmigration in dem hier untersuchten geografischen Kontext ein geschlechtsspezifischer Prozess ist und bestimmte Faktoren unterschiedlich auf die Migration von Frauen bzw. Männern wirken. Darüber hinaus zeigt sich, dass Zusammenhänge und Erklärungen ökonomisch motivierter Migrationsentscheidungen und -praktiken sich nicht ohne weiteres auf Fluchtmigration übertragen lassen, sondern angepasst werden sollten.</p>}, number={3}, journal={Journal of Family Research}, author={Kraus, Elisabeth K. and Sauer, Lenore and Wenzel, Laura}, year={2019}, month={Dec.}, pages={p. 303–332} }