How do biological and social kinship play out within families in the U.S.? An evolutionary perspective on perceived parental care and closeness in adolescents
Welche Rolle spielt biologische und soziale Elternschaft innerhalb von Familien? Eine evolutionsbiologische Betrachtung der Einschätzung elterlicher Fürsorge und emotionaler Nähe unter Jugendlichen in den USA
DOI:
https://doi.org/10.20377/jfr-206Keywords:
stepfamilies, siblings, fixed-effects regression, parent-child relations, parental investment, evolutionary psychology, sociobiology, Stiefelternschaft, Stieffamilien, Geschwister, fixed effects, Eltern-Kind-Beziehungen, elterliches Investment, Evolutionspsychologie, SoziobiologieAbstract
Consistent with inclusive fitness theory, evolutionary biologists predict that individuals care more for their biological than their social children and hence that biological children assess the relationships to their parents better than stepchildren. To test this assumption, we use data from the U.S. National Longitudinal Study of Adolescent Health (Add Health). Unlike many other studies that have been conducted so far, this survey allows us to analyze the consequences of the dynamic between social and biological parent-child relationships within the same families. We use comparisons of sibling pairs and fixed-effects regression to achieve the within-family comparison. Both the descriptive and multivariate regression results confirm that – even after controlling for other relevant influences – biological parenthood matters with regard to children’s relationship assessments (perceived parental care and closeness of the parent-child relationship) and in both the relationships to resident fathers and mothers. In the discussion, we comment on the possible integration of the evolutionary and sociological perspectives and close with some recommendations for future data collection that could allow researchers to analyze the relative impact of biological and social influences on parent-child relationships on a more fine-grained level.
Zusammenfassung
Abgeleitet aus der Theorie der Verwandtenselektion sagen Evolutionsbiologen vorher, dass Individuen gegenüber ihren biologischen Kindern mehr Fürsorge zeigen sollten als gegenüber Kindern, zu denen eine soziale Elternschaft besteht. Entsprechend wird erwartet, dass biologische Kinder die Beziehungen zu ihren Eltern besser einschätzen als Stiefkinder. Zur Überprüfung dieser Hypothese ziehen wir die Daten der U.S. National Longitudinal Study of Adolescent Health (Add Health) heran. Diese Studie erlaubt es, im Gegensatz zu vielen anderen Datenquellen, die Konsequenzen der innerfamilialen Dynamik sozialer und biologischer Eltern-Kind-Beziehungen zu untersuchen. Um diesen Vergleich innerhalb der Familien zu ermöglichen, untersuchen wir Geschwisterdyaden und führen eine fixed-effects-Regression durch. Die Resultate der deskriptiven und der multivariaten Analysen bestätigen, dass der Status biologischer Elternschaft auch dann die Beziehungs-einschätzungen der Jugendlichen (wahrgenommene elterliche Fürsorge und emotionale Nähe) vorhersagt, wenn für andere relevante Einflussfaktoren kontrolliert wird – sowohl in Bezug auf die väterliche als auch auf die mütterliche Beziehung. In der Diskussion kommentieren wir das Ergebnis im Hinblick auf eine mögliche Integration evolutionsbiologischer und soziologischer Forschungsperspektiven und schließen mit einigen Empfehlungen für die zukünftige empirische Datenerhebung ab. Eine Umsetzung dieser Empfehlungen könnte es interessierten Forscherinnen und Forschern in Zukunft ermöglichen, die relative Bedeutung biologischer und sozialer Einflüsse auf die Eltern detaillierter zu untersuchen.